Abi – und was nun? Ab ins Ausland!
von Alicia Nagy
Die Nervosität und der Stress sind vor den Prüfungen so groß wie noch nie. Der Stoff von drei Jahren, den man lernen und verstehen muss – und das nicht nur in einem Fach, sondern gleich in vier oder fünf Fächern – ist alles andere als entspannend. Trotz der vielen Monate ohne viel Freizeit beschließt die Mehrheit gleich mit dem Studieren anzufangen. Verständlich, wenn man wegen einer bestimmten Richtung, wie zum Beispiel Medizin, einen längeren Weg vor sich hat. Doch das bedeutet gleich wieder viel Stress und Lernstoff, denn das Studieren wird nochmal härter werden. Reichen da ein paar Wochen Auszeit? Und überhaupt, wisst ihr denn alle schon, wie eure Zukunft aussehen soll und wer ihr wirklich seid? Vielen Schülern geht es nämlich genau so. Das Abitur ist in der Tasche, das war erstmal das Wichtigste. Jetzt muss es weitergehen, aber wohin und wie genau? Wer man selber ist, ist vielen noch unklar und um dies herauszufinden und sich selber besser kennenzulernen, entscheiden sich immer mehr Schüler und Schülerinnen für ein Auslandsjahr. Nach dem Abitur einfach mal was anderes machen, die Welt entdecken und sich nebenbei neu kennenlernen, ist für immer mehr und mehr Abiturienten der Plan für die Zeit nach dem Schulabschluss. Und es gibt einige Gründe, ein „Lückenjahr“ zwischen dem Abitur und dem weiteren Weg einzuschieben. Die Verbesserung der Sprachkenntnisse oder das Lernen einer neuen Sprache werden dir immer Vorteile in der Zukunft bringen und dir in aller Regel dabei helfen, dich selbst besser kennenzulernen und mehr darüber zu erfahren, in welche Richtung du dich persönlich weiterentwickeln möchtest. Während einem Auslandsjahr ist man erstmal auf sich allein gestellt. Du lernst, selber unabhängig zu werden und deine Ängste zu überwinden, weil du deine Komfortzone verlässt, die dich bislang geformt hat. Man lernt neu dazu und ist abgehärtet. Außerdem vergrößert sich dein Freundeskreis enorm. Man hat natürlich auch schlechte Tage, lernt aber aus denen und wird so mental stärker. Natürlich gibt es auch schlechte Seiten, wie zum Beispiel das Heimweh. Dadurch lernt man zu schätzen, was man schon hat. Es gibt verschiedene Programme, die sich für ein Auslandsjahr eignen. Willst du länger als nur ein paar Monate verreisen, bietet sich hier Au-pair, Work and Travel und Freiwilligenarbeit an. Willst du nur für ein paar Monate weg, bieten sich Sprachreisen, Workcamps oder auch ein Schnupperstudium an. Als Work und Traveller nimmt man immer wieder neue Gelegenheitsjobs an – sei es für wenige Tage oder mehrere Wochen. Work and Travel kann man entweder auf eigene Faust organisieren oder sich von einer Organisation helfen lassen. Freiwillige helfen ehrenamtlich bei sozialen, ökologischen oder kulturellen Projekten mit. Internationale Freiwillige unterstützen die Mitarbeiter:innen vor Ort. Ein Au-Pair lebt für mehrere Monate in einer Gastfamilie und ist unter der Woche tagsüber und vereinzelt auch an Abenden oder am Wochenende für die Kinderbetreuung zuständig. Im Gegenzug stellt die Familie Unterkunft und Verpflegung und zahlt ein festgelegtes Taschengeld. Sprachreisen dienen der Vertiefung bzw. dem Erwerb von Fremdsprachkenntnissen durch Sprachunterricht und dem Kennenlernen von Kultur und Alltag des Gastlandes. Bei internationalen Jugendbewegungen und Workcamps stehen gelebte Völkerverständigung, internationale Freundschaften und die Arbeit an gemeinsamen Themen und Projekten im Fokus. Viele deutsche Abiturienten und Studierende zieht es für ein paar Monate oder auch Jahre zum Studieren ins Ausland. So kannst du das Studieren mit dem Reisen verknüpfen, wenn du sofort studieren willst. Sicherlich ist ein Studium im Ausland immer ein Pluspunkt im Lebenslauf.
Das war ein Einblick in die große Welt des Reisens nach dem Abitur. Viele deutsche Studierende bereuen es, dass sie sich keine Auszeit genommen haben und alle, die dies getan haben sind heilfroh und voller Elan, um nun mit ihren Erfahrungen und Vorlieben in die Arbeitswelt zu starten. Wenn du dich genauer informieren möchtest, kannst du zum Beispiel auf der Internetseite von weltweiser.de nachschauen – vielleicht findest du dort ja auch etwas für dich!