Projekttage zum Schuljahresende

Die Projekttage an der FOSBOS Kaufbeuren erfüllten gleich mehrere Wünsche der Schülerinnen und Schüler: neben Angeboten zur Studien- und Berufsorientierung gab es auch Workshops zu Teambuilding und Resilienzförderung  

Was haben Hip-Hop, Graffiti und Yoga mit Schule zu tun? Normalerweise nichts, aber an der FOSBOS Kaufbeuren eben doch. Zum vierten Mal in Folge fanden hier auch zu diesem Schuljahresende zwei Projekttage statt, an denen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit hatten, an vielfältigen Workshops aus verschiedenen Bereichen teilzunehmen. Dazu gehörte auch das Projekt „Zeitung“. Mit zwei Redakteurinnen des Kreisboten berichteten die Teilnehmer über die Projekttage und schnupperten ins „Zeitungmachen“.

 „Graffiti ist wie Jazz“, sagte Kursleiter und Graffitikünstler Robert Wilhelm alias „TrusOne“, „beides bedeutet Freestyle und Spaß.“ Unter diesem Motto konnten die zehn Schüler mit Spraydosen und Schablonen ausgestattet ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Innerhalb von zwei Tagen entstand so aus einer grauen Sporthallenwand ein knallig buntes, einzigartiges Kunstwerk. 

Um die letzten Schultage vor den Sommerferien sinnvoll und lehrreich zu nutzen, hat die FOS/BOS einige Referenten eingeladen, die „möglichst nichts mit Schule zu tun haben“, so die Organisatoren Anja Trischberger und Martin Oswald, „und den Schülern neue Hobbys, Lebensbereiche, Berufe und Abenteuer eröffnen.“

240 Schülerinnen und Schüler konnten sich so in 17 verschiedenen Workshops mit externen Kursleitern austoben: Selbstverteidung und Zumba, Schnupperkurse in Elektro- und Metalltechnik sowie Fotografie und Mountain-Biking.

Im Outdoor-Kurs mit Wildnisführer Simon Heidrich grillten die Teilnehmer Brennesselchips und Stockbrot überm selbst entfachten Lagerfeuer. Um das spontane Geschichten-Ausdenken ging es im Kurs Impro-Theater mit Schauspielerin und Theaterpädagogin Tina Münch, die mit den Schülern eine Szene ohne Drehbuch und Skript auf die Bühne brachte. 

„Mich interessiert es, im Kurs was Neues zu lernen und es zu Hause anwenden zu können“, sagte Schüler Oliver Scheßl aus der 11. Klasse des Gesundheitszweigs, der den Kurs Elektrotechnik besuchte und gerade den Wackelkontakt einer Flex reparieren lernte. 

Für den Hip-Hop-Kurs konnte die Schule den über TikTok bekannten Tänzer Godfrey Owusu gewinnen, der die Teilnehmer mit witzigen Tanzmoves begeisterte und für den Auftritt auf der schuleigenen Bühne eine eigene Choreografie kreierte.

Wie die Idee zu den Projekttagen entstand, erklärte Lehrer Martin Oswald so: „Während der Corona-Zeit waren die Jugendlichen viel vor Bildschirmen, Sport und Unternehmungen waren nur eingeschränkt möglich. Wir wollen hier mit einer Vielfalt an außerschulischen Aktivitäten dem entgegenwirken.“ 

Und das Angebot wächst beständig. Im vierten Jahr der Projekttage sind nun auf Wunsch von Schülern weitere Workshops dazugekommen, wie ein Schnupperkurs beim Roten Kreuz, Yoga für Herren und der Auftritt einer kleinen Band. Organisator Oswald verfolgt dabei ein klares Ziel: „Wenn am Ende alle Spaß hatten, bin ich zufrieden.“

Zum Abschluss der Projekttage gab es für alle eine Stärkung am Pizzawagen, der zum Teil vom Förderverein der Schule finanziert wurde. Zur Abrundung zeigten die 17 Teams ihr neu Erlerntes und Erlebtes in der Schulaula. „Ich fand es toll und wichtig, mit anderen Schülern zusammenzukommen und gemeinsam Neues gestalten und erleben zu können. Das ist Schule mal ganz anders“, freute sich Schülerin Nora Bucher.